Period poverty
Das Problem der Periodenarmut
Periodenarmut (engl. period poverty) ist ein Begriff dafür, dass menstruierenden Menschen die finanziellen Möglichkeiten beziehungsweise ein ausreichender Zugang zu hygienischen Periodenprodukten und Sanitäranlagen fehlen. Physische Komplikation sind die offensichtliche Folge, jedoch spielen zudem psychische Belastungen aufgrund von Scham und Stigmatisierung eine enorme Rolle.
Diese Problematik betrifft weltweit schätzungsweise 500 Millionen Menschen.
Periodenarmut thematisiert Defizite in grundlegenden hygienischen Bedürfnissen, eine Verletzung der Menschenwürde und adressiert somit ein Interesse der Menschenrechte.1
Studie
Eine Umfrage zeigt die Umstände von Menstruationen in Togo auf
Wir haben zwei Studien im Südwesten Togos durchgeführt. Es wurden je 60 bzw. 90 Frauen befragt, in beiden Stichproben waren sowohl Schülerinnen, Studentinnen als auch arbeitende Frauen vertreten.
70%
haben bereits Arbeit, Schule oder Universität wegen ihrer Periode verpasst
83%
glauben, dass Monatsblutung verdorbenes Blut ist
8%
ist es nicht erlaubt, während ihrer Periode zu arbeiten
70%
83%
8%
16%
denken, dass Frauen das Essen verkochen, wenn sie ihre Periode haben
80%
sind nicht zufrieden mit ihren Periodenprodukten
39%
bekamen eine vaginale Infektion durch Einwegbinden
16%
80%
39%
“Meeting the hygiene needs of all adolescent girls is a fundamental issue of human rights, dignity, and public health”
Sanjay Wijesekera,
former UNICEF Chief of Water, Sanitation and Hygiene
Was wir dagegen tun und bis heute erreicht haben
Mittels unseren recycelten und waschbaren Stoffbinden unternehmen wir einen Schritt gegen die Periodenarmut, denn Menstruation darf kein Luxusproblem sein.2
- Pro Monat werden 300-650 Binden produziert , bisher haben wir eine Totalsumme von 13.500 Binden erreicht
- Monatlich werden zwei Säcke à 80kg T-Shirts zu Stoffbinden recycelt, bisher über 5.000kg
- Jede waschbare anstatt Einwegbinde spart pro Jahr bis zu 6kg Abfall, dies führt besonders in Togo, wo es kein Abfallsystem gibt, zu einer Verringerung der Umweltbelastung
- Fünf Näherinnen, die keine eigene Nähmaschine besaßen, arbeiten seit 2020 bei Lionne und können so ihren Kindern eine bessere Bildung ermöglichen
- 100 Frauen wurden bereits zu Beraterinnen ausgebildet und Lionne Binden werden immer bekannter, 2.000 Binden wurden bereits verkauft
- Vier lokale Radiosender strahlen Sendungen über das Thema Menstruation und das Projekt Lionne aus. Wir bekommen Anfragen aus vielen weiteren Städten, dass auch dort Frauen die Binden verkaufen wollen