Der feministische Kampftag, ein voller Erfolg!

Ich hoffe, ihr habt am 8. März einen großartigen feministischen Kampftag verbracht ✊

Man wär ich gerne auf einer Demo gewesen, aber hier in Togo zu sein und die Feier, die wir seit einiger Zeit planen, mitzuerleben war wahnsinnig toll.

Denn dank eurer Spenden konnten wir letzten Freitag im Kooperation mit unserer Partnerorganisation IVA (Internationale Volontaire en Action) eine Veranstaltung für unsere Lionne -und Centre-Frauen (Das Centre-Waisenhaus ist ein weiteres Projekt von Woe zon loo e.V.) organisieren. Denn wirklich, ohne die Frauen würde hier gar nichts laufen. Die stemmen hier den Laden. Wir wollten ihnen etwas zurückgeben und sie würdigen.

Zunächst ging es an die Dekoration, wir wollten es unseren Frauen ja auch schön machen. Dazu kauften wir zum Beispiel einen Stoff, um ihn zu bemalen. Dabei haben mir die Kinder vom Centre-Waisenhaus fleißig mitgeholfen.

Oder wir kauften auch zum Aufhängen Pagnes (ein typischer Stoff hier in Togo), die extra für den 8. März einen entsprechenden Aufdruck haben. Das ist tatsächlich jedes Jahr ein großes Ding hier, sich extra für den Tag etwas aus diesem Stoff schneidern zu lassen.

Unsere Köchin Bernice & ich mit einem 8. März-Pagne

Um 9h rum trudelten dann langsam die ersten Frauen ein. Beim Warten auf die anderen war somit noch Zeit für ein paar Fotos:

Wir hatten auch kleine Gäste

Und irgendwann ging’s dann richtig los. Wir haben ja für den Tag eine Referentin eingeladen, die wahnsinnig tolle Rennes, die sich selber Queen nennt 👑

Das war so eine gute Wahl. Sie konnte die Frauen richtig mitnehmen, während sie über Themen wie Leadership, finanzielle und sexuelle Unabhängigkeit (was ja miteinander einhergeht) usw. sprach. Zwar wirkten wir als Team ein wenig beim Inhalt auf Französisch mit, aber die Präsentation selber war dann auf Ewe, der einheimischen Sprache in dieser Region von Togo.

Mir ist auch wichtig, Folgendes zu betonen: Wir aus europäischer Sicht, soviel wir uns auch austauschen, werden das Leben als Frau hier in Togo niemals richtig verstehen können. Es ist so wichtig anzuerkennen, dass Feminismus intersektional ist, und sich nicht auf jede Kultur gleich anwenden lässt. Deswegen tauschten wir uns mit Queen über unsere Vorstellungen über den Inhalt aus, die sich auch viel überschnitten, und Queen hat es dann an die Kultur angepasst und das funktionierte sehr gut.   Später tauschten sich die Frauen in Gruppen aus und präsentierten danach ihre Themen und Ideen vor den anderen. Das war auch wunderschön zu sehen, wie die Frauen sich gegenseitig unterstützten.

Zwischendurch war natürlich auch für Snacks und Getränke gesorgt.

Das richtige Festessen wurde sich aber erst gegönnt, nachdem der Workshop erfolgreich beendet war und noch einige Reden geschwungen wurden. Die Männer des Centres haben ein Fischgericht vorbereitet (Ich habe am Vorabend mitgeholfen, die Fische auszunehmen. Habt ihr das schonmal gemacht? Das war schon eine intensive Erfahrung, vor allem was den Geruch angeht.)

Als Geschenk hat am Ende noch jede Frau Lionne-Binden bekommen und natürlich wurden auch noch die Hüften geschwungen. Das vor allem zur Sängerin Aya Nakamura. Sie ist wirklich der Hammer, hört da mal rein!

Wir überlegen übrigens, die Frauengruppe weiterzuführen und daraus etwas Regelmäßiges zu machen. Das wäre unfassbar toll, wenn wir den Frauen einen Raum geben könnten, sich gegenseitig auszutauschen und zu stärken. Diesen Raum gibt es nämlich sonst kaum, aufgrund mangelnder Kapazitäten der Frauen. Und ohne Raum sich zu als Gruppe zu versammeln, können Frauen gar kein nachhaltiges Netzwerk erschaffen, mit dem sie sich gegen das Patriarchat wehren können. Die nächste Zeit wird es dazu noch einige Gespräche geben.

Sooo, jetzt komme ich langsam zum Ende von diesem Newsletter. Ich, das ganze Lionne-Team, und tatsächlich auch ausdrücklich die teilnehmenden Frauen, bedanken sich nochmal bei euch, uns die Möglichkeit für diese Feier gegeben zu haben!

Und jetzt geht es für uns als Lionne weiter. Wir wollen wieder mit unseren Sensibilisierungen an Schulen anfangen. Das haben wir in der Vergangenheit schon vermehrt gemacht. Im Jahr 2023 fanden insgesamt 11 Sensibilisierungen statt, 9 in Dörfern und 3 an Schulen. Für diese Workshops laden wir immer Sage-Femmes (Hebammen) ein, die über die Menstruationsgesundheit und alles, was dazugehört aufklären. Diese Aufklärung findet sowohl für die Jungs also auch für die Mädchen statt. Außerdem teilen wir an jedes Mädchen Lionne-Binden aus. Die letzte Sensibilisierung fand z.B. Anfang Dezember in Aképé, Nähe Lomé statt:

Kannst du uns mit einer spende dabei helfen, Schüler*innen zu sensibilisieren?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

One thought on “Der feministische Kampftag, ein voller Erfolg!”

  1. Edem Assidenou April 1, 2024

    Danke Alex.

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